Infoblatt
KAB Lohne
Infoblatt
Liebe KAB-Mitglieder,
die Pandemie lässt uns immer noch nicht los und wir werden leider weiter damit leben müssen.
Der Wunsch, dass alle möglichst schnell geimpft werden, wird sich auch wohl so schnell auch nicht erfüllen lassen.
Deshalb möchten wir versuchen über das „Infoblatt“ Kontakt zu halten.
Ich möchte mit diesem Beitrag besonders für diejenigen, die noch nicht solange dabei sind, etwas über die Geschichte der KAB zu schreiben.
Für diejenigen die schon länger oder recht lange dabei sind, eine Auffrischung.
Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler
Einer der großen Förderer von diesen Zusammenschlüssen der Arbeiterschaft war
der Mainzer „Arbeiterbischof“ Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler,
der sich bereits als junger Priester in seinen Adventspredigten 1848 im Mainzer Dom mit der sozialen Frage auseinander gesetzt hatte.
Entgegen dem kirchlichen Zeitgeist, die Notlage der Arbeiterschaft ausschließlich durch Caritas zu beseitigen,
setzte sich Bischof Ketteler auch auf eine aktive Interessenvertretung der Arbeiterschaft, durch die Kirchen ein.
Den Höhepunkt seines Engagements in der sozialen Frage mag man in seiner Ansprache vor 10.000 Arbeitern
auf der Liebfrauenheide bei Offenbach
bezeichnet wird. Hier forderte er die Erhöhung des Arbeitslohns, Verkürzung der Arbeitszeiten und die Gewährleistung der Sonntagsruhe.
Das sind Themen, die auch heute noch aktuell sind.
Weiter forderte er das Verbot von Kinderarbeit in den Fabriken. Junge Mädchen und schwangere Frauen sollten Schutz genießen
und ebenfalls nicht arbeiten. Ein Dreiklang der Maßnahmen – staatliche Sozialpolitik, Selbsthilfe der Arbeiter durch Gewerkschaften
und kirchliche Caritas- sollten die Arbeiterfrage nun lösen
Er war es schließlich, der durch ein Referat über die ,,Fürsorge der Kirche für die Fabrikarbeiter" erreichte,
dass sich die Fuldaer Bischofskonferenz1869 erstmals mit diesem Thema befasste.
Obwohl Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler dem Adelstand entstammte, ging er als Arbeiterbischof,
in die Geschichte ein.
Im September 1904 wurde in Lohne der erste KAB Verein,
im Offizialatsbezirk Oldenburvom damaligen Kaplan und späteren Pfarrer von St. Gertrud, Anton Stegemann gegründet.
Männer und Frauen durch Bildungsveranstaltungen das Rüstzeug zu geben in Kirche, Politik und Gesellschaft mitreden zu können.
Um Arbeiter bei Krankheit nicht ohne Einkommen zu lassen, gründete er eine Krankengeld Zuschußkasse.
Wenig später wurde in Lohne eine Allgemeine Ortskrankenkasse gegründet.
Zur Sanierung der Ortskrankenkasse des Landkreises Vechta wurde diese Kasse später vom NS Regime aufgelöst.
Im nächsten Infoblatt geht es darum, wie es mit der KAB nach den beiden Weltkriegen weiter ging.
Bis dahin bleibt gesund.
A. Espelage
Die Straßen und Plätze sind wie leergefegt,
Nachbarschaften leben, Freundschaften wachsen.